Neunheim

Die Ortschaft Neunheim liegt in der Mitte der Nord-Süd-Achse Würzburg und Ulm, direkt an der BAB 7. Neunheim und der Nachbarort Neunstadt wurden vor allem durch Ihr grosses Gewerbegebiet bekannt, in dem inzwischen mehr als 5000 Menschen arbeiten. Unsere Region ist sehr von der mittelständischen Industrie, aber auch vom verarbeitenden Gewerbe und dem Handwerk geprägt. Die direkte Autobahnanbindung und die erstklassig ausgebildeten Fachkräfte machen das Industriegebiet zu einem guten Standort für Industrie- und Dienstleistungsunternehmen.

Die Alemannensiedlung „Niuwenhen“ und das Kloster Ellwangen

Wenn über dem Jagsttal noch der Morgendunst liegt, strahlt auf der östlich gelegenen Liasebene bereits schon hell die Sonne. Dort oben liegt Neunheim, etwas mehr als 500 m über dem Meer, ein Teil der Ortschaft Röhlingen und somit gleichzeitig ein Teil der Stadt Ellwangen, seine Markungs-grenze verläuft bis nah an deren Tore.

Von Siedlungsforschern wird Neunheim als vermutlich sehr alte Alamannensiedlung auf Liasboden und einem Ortsnamen mit der Endung „heim“ bezeichnet. Die Bewohner lebten als freie Bauern durch viele Jahrhunderte. Erstmals wird es im 12. Jahrhundert im Ellwanger Jahrtagskalender genannt, als ein Diemar zu seinem Gedenken im Kloster Ellwangen diesem einen halben Monsus in „Niuwenhen“ stiftete. Durch Schenkungen aller Art ging viel freier Alamannenbesitz im 11. und 12. Jahrhundert an das Ellwanger Kloster über; die Schenkenden kamen dadurch in immer größere Abhängigkeit. Um 1335, so kann man lesen, lies der Ellwanger Abt seinen Besitz und seine Rechte im Abteigebiet zusammenstellen und aufschreiben und so erfahren wir, dass das Kloster im 14. Jhd. den größten Teil des einst freien Alemannendorfes besaß. Dem Abt gehörte damals ein Maierhof, ein weiterer Hof, zwölf Hulben (Halbbauern), neun Lehen (Viertelsbauern), ein Gut und zwei Sölden, ferner etwa 160 Morgen einzelne Äcker. Von allen Gütern konnte der Abt die Zehnten beanspruchen; sie gehörten also kirchlich zur Abtei Ellwangen.

In späteren Jahrhunderten, nachdem aus dem Kloster eine Fürstpropstei wurde, blieb die Abhängigkeit vom Kloster weiter erhalten. Der noch heute gebräuchliche Hausname „Pfahlbauer“ (Fallenbauer-Fallhof – der Hof fällt nach dem Ableben des Bauern an den Probst zurück) der Familie Reeb erinnert an diese Zeit, als die Fürstpröbste die einstmals geschenkten und somit in ihren Besitz übergegangenen Güter zur Bestellung besonders verdient gemachter Untertanen ausleihten, wofür Pacht wiederum in Form von Geld und Nahrungsmitteln zu genau vorgeschriebenen Zeiten abzugeben war.